Wenn die Tage kürzer werden, das Laub von den Bäumen regnet und die Lebkuchen in die Supermärkte einziehen, dann wird es Zeit den Adventskalender zu richten, oder?

Ich habe ein kleines Tutorial geschrieben wie du ganz einfach selbst einen Adventskalender nähen kannst, der jedes Jahr neu befüllt werden kann.
Der Schnitt ist auch für Nähanfänger gut geeignet. Probiere es einfach mal aus und wenn Fragen auftauchen sollten, schreib mir in die Kommentare, ich versuche möglichst zeitnah zu antworten.

Neben dem Tutorial möchte ich gerne ein paar Ideen mit dir teilen, wie der Adventskalender so gefüllt werden kann, dass er zum Gemeinschaftserlebnis für die ganze Familie wird.
Also bleib auf jeden Fall nach dem Tutorial noch dran und lese weiter! 

Ein kleines Tutorial: So nähst du Säckchen für deinen DIY-Adventskalender

Was du dafür brauchst:

– Papier/Karton
– Stift
Lineal oder Maßband*
– Papierschere
Baumwollstoff*
  (Menge siehe nächster Abschnitt x24)
Schöne Schnur z.B. Makramee-Garn*
   (länge siehe nächster Abschnitt x24)
Nähmaschine*
Garn*
Stoffschere
Schneiderkreide*
Stecknadeln oder Clips*

Bevor du beginnst, solltest du dir Gedanken machen, wie du den Kalender füllen willst, damit du ungefähr abschätzen kannst, welche Größe deine Säckchen haben sollen.

In meinem Beispiel sieht das so aus:
Meine größten „Päckchen“ sind 20cm hoch und 10cm breit. Um etwas Puffer zu haben benötige ich für mein Säckchen eine Größe von 24x15cm.

Zeichne dir eine Vorlage auf Papier oder Karton. Dazu nimmst du deine benötigte Größe (bei mir 24x15cm), fügst oben 5cm ein für die spätere Schnürung (bei mir also 29x15cm) und nimmst das ganze in der Breite doppelt (ergibt bei mir 29x30cm).
Dann rechnest du oben noch 1,4cm für den Saum dazu sowie unten, rechts und links jeweils 0,7cm Nahtzugabe dazu. Ich komme für meine Vorlage also auf ein Rechteck von 31,1×31,4cm.

Pro Säckchen brauchst du zwei Rechtecke, also insgesamt 48 Stück.

Grundsätzlich empfehle ich dir, erst einmal nur für ein Säckchen zuzuschneiden und den Schnitt zu testen. Wenn alles geklappt hat, kannst du dich an die übrigen Säckchen wagen.

Dazu kommt eine Schnur mit deiner Säckchenbreite x2 plus mind. 10cm, für mich also 15×2 + 10 =40cm. Die Schnurlänge ist so berechnet, dass du das Säckchen mit einer schönen Schleife schließen kannst. Wenn du es später aufhängen willst, sollte die Schnur entsprechend länger sein.

Lege jetzt das erste Rechteck mit der schönen Außensseite nach oben vor dich. Ziehe eine Linie mit 5cm Abstand parallel zur oberen Kante mit der Schneiderkreide dann nochmal mit 1cm  Abstand zur eben gezogenen Linie.

Dann legst du beide Rechtecke mit den „unschönen“ Innenseiten ganz genau aufeinander, so dass du die beiden eben gezogenen Linien sehen kannst. Nähe beide Teile mit einem Geradstich zusammen jeweils an beiden Linien entlang. Sie bilden den Tunnel für deine Schnur. 

Lege das Rechteck nun so vor dich hin, dass die Tunnelnähte oben sind.

Dann faltest du das Rechteck einmal von rechts nach links über die Mitte zusammen. Achte besonders darauf, dass die beiden Tunnelnähte am linken Rand genau übereinander liegen.

Wenn dein Stoff so liegt wie auf dem Foto, hast du alles richtig gemacht. Jetzt lässt sich schon so ungefähr erahnen, wie das spätere Säckchen aussehen wird.

Mit Klammern oder Stecknadeln kannst du jetzt die lange Seite fixieren und mit einem Geradstich zunähen.
Achte unbedingt darauf, dass du dabei die Tunnelöffnungen aussparst und nicht zunähst! 

Damit du den Tunnel nicht ausversehen mit zunähst, gibt es einen einfachen Tipp:

Lege den Stoff so unter die Maschine, dass die Nadel genau die untere Naht des Tunnelzuges trifft. (Wenn du die Nadel langsam mit dem Handrad absenkst, kannst du sie sehr treffsicher platzieren).
Dann nähe von der Tunnelnaht bis zum unteren Ende des Stoffes.
Das selbe wiederholst du an der oberen Naht und nähst von dort zum oberen Ende des Säckchens.

Wenn du so die lange Seitennaht (außer dem Tunnel) geschlossen hast, dann kannst du das Säckchen wieder wie im letzten Bild vor dich legen und diesmal die untere Naht fixieren und festnähen. Hier kannst du durchgängig nähen.

Jetzt kannst du das Säckchen wenden.

Zuletzt wird der Saum oben genäht. Dazu misst du 0,7cm an der oberen Kante ab, schlägst sie nach innen ein und steckst sie fest. Dann schlägst du das ganze nochmal um, fixierst es mit den Klammern und nähst es fest.

Jetzt musst du nur noch deine Schnur einfädeln. Wende dazu nochmal das Säckchen und streiche die beiden Seiten der Nahtzugabe auseinander wie auf dem Bild. Befestige dann eine Sicherheitsnadel oder Büroklammer an einen Ende der Schnur und fädle sie auf einer Seite durch die Tunnelöffnung in der Nahtzugabe bis sie am anderen Ende wieder heraus kommt.

Dann fädelst du beide Enden durch die Lücke in der Seitennaht so wie es gerade vor dir liegt nach innen (also zum späteren außen) durch und wendest das Säckchen ein letztes Mal.
Noch ein Knoten auf jedes Ende, so dass die Schnur nicht so leicht herausrutschen kann – und fertig!

Herzlichen Glückwunsch! Du hast das erste Säckchen fertig gestellt! Noch 23 weitere und dein Adventskalender ist fertig!
Die Säckchen kannst du z.B. auf einem Regal auf einem Moosbett zwischen Tannenzapfen drapieren, oder mit der Schnur an einem langen Ast aufhängen. Da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt ?

 

Lass uns die Adventszeit feiern!

Dieses Jahr ist der erste Advent, den der Räuber so richtig bewusst miterlebt. Jetzt „liest“ er uns seine Lieblingsbücher vor und erzählt noch tagelang davon, wenn er etwas schönes erlebt hat.
Deshalb habe ich mir diesen Herbst viel Zeit genommen zu überlegen, wie ich die Adventszeit mit ihm gestalten will. Damit er den Advent in seiner ganzer Bedeutung erleben kann: Die zauberhafte Spannung, das gemeinsame Hinfiebern auf Weihnachten und das stückchenweise Verstehen dessen, was wir an Weihnachten eigentlich feiern.

Einige Ideen hatte ich aus meiner Zeit als Krippenerzieherin schon im Kopf und ein bisschen Inspiration habe ich mir im Gespräch bei meiner Freundin Anne von kleineweggedanken geholt. Ich bewundere schon lange, wie sie die Kirchenfeste in ihrer ganzen Bedeutung und Schönheit im Familienalltag umsetzt.

Und so ist unser erster Familien-Adventskalender entstanden. Wir werden jeden Tag gemeinsam ein „Türchen“ öffnen und dahinter eines von drei Geschenken finden:

Die bewegte Krippe

Ich liebe die Idee der bewegten Krippe. Eine Krippe die genauso wenig statisch ist wie die Weihnachtsgeschichte selbst.
Wir beginnen den Advent mit einer leeren Krippenlandschaft, die wir zusammen vorbereiten. Die Figuren dazu kommen nach und nach aus dem Adventskalender. Jede von ihnen bringt ein Stück der Weihnachtsgeschichte mit und verändert den Aufbau unserer Krippe. Den Anfang macht der Esel, der von seiner Heimat Nazareth berichtet. Später folgt die schwangere Maria und ihre Begegnung mit dem Engel und dann Josef, der die kleine Familie bereit macht für die Reise nach Bethlehem. Bis zur Ankunft im Stall und der Geburt Jesu.
Die wunderschönen handbemalten Figuren stammen von Willow Tree. Wir haben dieses Jahr das Set „die heilige Familie“* gekauft und ergänzt mit der Figur „Vorfreude“* damit wir für den Beginn der  Geschichte eine schwangere Maria haben, bevor wir sie am Weihnachtsmorgen durch die Figur mit dem Kind im Arm austauschen können. 

Gemeinsame Aktionen

Neben der beweglichen Krippe gibt es auch diese Kärtchen im Adventskalender. Auf jedem Kärtchen steht eine gemeinsame Aktion. Mal geht es in den Wald, Moos und Holz sammeln für die Krippenlandschaft, mal wird Punsch gekocht, Plätzchen gebacken oder die Fenster bemalt. Kleine Aktionen die gut im Alltag unterzubringen sind und bei denen wir zusammen Zeit verbringen und uns gemeinsam auf Weihnachten freuen können.

Und ein paar Geschenke

Ganz auf kleine Geschenke verzichten muss der Räuber im Adventskalender aber nicht. Schließlich haben wir uns doch alle als Kind über kleine Schokoladen und Aufmerksamkeiten gefreut, oder? Es gehört einfach auch dazu und schafft genauso schöne Erinnerungen.  Im Oktober gab es eine tolle Sammelpunkte-Aktion von Edeka und Schleich, bei der ich ein paar schöne Figuren wie diesen Löwen* günstig bekommen habe.
Außerdem habe ich für unsere Toniebox* zwei neue Kreativtonies* gekauft, die ich mit seinen Lieblingsgeschichten bespielt habe. Über die App kann man nämlich auch selbst die Lieblingsbücher einlesen und aufnehmen. Das find ich so eine schöne Idee, wenn es mal nicht ein Standard-Hörbuch ist, sondern das Lieblingsbuch vorgelesen von Mama.

[Eine kleine, nachträgliche Anmerkung:]
In den drei Wochen nach Veröffentlichung dieses Artikels haben 
Anne von kleineweggedanken.de und ich das Konzept der bewegten Krippe so weiterentwickelt, dass jeder ganz einfach zuhause mitmachen kann!Heraus gekommen ist ein lebendiger Adventskalender und eine bewegte Mitmach-Krippe für die ganze Familie. Hier findest du die ganze Anleitung und alle Dateien die du brauchst um ganz einfach auch mitzumachen.

Soweit mal zu unserem Adventskalender! Hast du den Schnitt oder die Füllung schon ausprobiert? Hast du Fragen oder kannst von deinen Erfahrungen berichten?
Schreib mir sehr gerne in die Kommentare! Ich bin gespannt!

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